Besonders in den letzten Jahren werden immer mehr kosmetische Eingriffe vorgenommen. Häufig handelt es sich bei diesen um Brustvergrößerungen. Sobald Frauen sich dafür entschieden haben, ihre Brüste operieren zu lassen, stehen ihnen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung, die alle Vor- und Nachteile aufweisen. Letztendlich müssen Frauen selber erwägen, welche Methode für sie in Frage kommt. Grundsätzlich kann bei einer Brustvergrößerung zum einen zwischen dem Implantat differenziert werden und zum anderen zwischen dem Zugang. Neben unterschiedlichen Materialien und Größen existieren ebenfalls mehrere Formen von Implantaten. Bei der Größe des Implantats werden neben dem Wunsch der Frau auch zahlreiche weitere Faktoren berücksichtigt. Nur so ist es möglich, zum einen ein angenehmes Resultat zu kreieren und zum anderen keine gesundheitlichen Schäden zu riskieren. Bei einer Voruntersuchung wird dementsprechend zunächst die Brust der Patientin betrachtet. Ausschlaggebend für die spätere Größe des Implantats ist die Breite des Brustkorbs, das vorhandene Brustvolumen, die Haut in ihrer Beschaffenheit und Menge sowie die Körpersymmetrie.
Damit das Endergebnis harmonisch wirkt, müssen die Proportionen in einem geeigneten Verhältnis zueinander stehen. Dabei spielt auch die Haut der Patientin eine wichtige Rolle. Eine mangelnde Elastizität eignet sich weniger für große Implantate, weil diese sich unter der Haut abzeichnen würden. Darüber hinaus muss unter Umständen mit eventuellen Dehnungsstreifen und Rissen gerechnet werden. Deswegen ist es wichtig, die Haut auf ihre Spannweite und Aufnahmefähigkeit hin zu testen. Ansonsten würden große Brustimplantate nach einiger Zeit durchhängen, weil das Gewebe nicht dazu in der Lage ist, der Schwerkraft zu trotzen.
Die richtige Größe des Implantats ist somit von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Letztendlich muss gewährleistet werden, dass das Implantat durchgehend von Gewebe umgeben ist, damit sich keine Kanten abzeichnen und das Ergebnis natürlich wirkt. Auf der Grundlage dieser Annahme werden normalerweise Implantate gewählt, welche in ihrer Länge und Breite ein Zentimeter kleiner sind als die bestehende Brust. Daraus ergibt sich die Feststellung, dass die Maximalgröße von Implantaten von dem vorhandenen Busen abhängig sein kann. Bei einem kleinen Durchmesser der Brust kann auch nur ein kleines Implantat eingesetzt werden. Wenn die Wunschgröße der Patientin sich nicht mit ihrem Brustdurchmesser vereinbaren lässt, kann das Implantat unterhalb des Brustmuskels versteckt werden.
Abseits der Implantatgröße müssen Frauen sich ebenfalls für eine Form entscheiden. Diese beeinflusst das Endergebnis in einem hohen Maß. Die Entscheidung für eine der Formen wird normalerweise im Gespräch mit dem Arzt getroffen, weil neben eigenen Vorstellungen ebenfalls das vorhandene Brustgewebe eine Rolle spielt. Generell wird zwischen runden und anatomischen Implantaten unterschieden. Während anatomische Implantate zu der neueren Generation gehören, wurden zu Beginn der Geschichte der Brustvergrößerung zunächst lediglich runde Implantate verwendet. Bis heute kommen sie häufiger zum Einsatz als die anatomischen Implantate. Ausschlaggebend für diese Tatsache sind meistens die niedrigeren Kosten sowie das geringere Risiko weiterer Komplikationen. Während runde Implantate finanziell und gesundheitlich besser abschließen, weisen sie eventuell ästhetische Nachteile auf. Von vielen Patientinnen werden runde Brustimplantate in ihrem Ergebnis als weniger natürlich wahrgenommen, weil die Brust ihr ungleichmäßiges Volumen verliert. Andere Patientinnen hingegen bevorzugen eben dieses Erscheinungsbild. Dabei wird eine stärkere Natürlichkeit erzielt, wenn das Implantat die Größe der existierenden Brust nicht übertrifft.
Anatomische Implantate verfügen über keine gleichmäßige Form. Stattdessen beginnt ihr Verlauf im oberen Part eher schmal. Nach unten hin nehmen anatomische Implantate hingegen eine größere Breite an. Ziel ist es, die natürliche Form der weiblichen Brust zu imitieren. Darüber hinaus ist es mit einem anatomischen Implantat möglich, bestehende Ungleichheiten des Busens auszugleichen. Dennoch verfügen die Implantate auch Nachteile. Zum einen sind ihre Anschaffungskosten höher als die von runden Implantaten. Zum anderen bergen sie die Gefahr einer Rotation. Während Asymmetrien ausgeglichen werden können, entstehen durch die Operation keine runden Brüste.
Sobald Form und Größe des Implantats feststehen, kann die Operation auf unterschiedliche Weise erfolgen. Es existieren drei Verfahren, in denen die Implantate eingesetzt werden. Zum einen kann der Zugang über die untere Brustfalte erfolgen. Hier wird eine Öffnung von etwa drei bis vier Zentimetern geschaffen, über welche das Implantat anschließend oberhalb des Brustmuskels platziert werden kann. Bei den meisten Brustvergrößerungen erfolgt die Operation auf diesem Weg. Der Schnitt ist einfach auszuführen und ermöglicht ein genaues Einsetzen der Implantate. Während die Narbe im Stehen durch die Brust verdeckt wird, kann sie in einer liegenden Position sichtbar sein. Dabei hängt Lage und Form der Narbe von den Fähigkeiten des Chirurgen ab.
Eine weitere Möglichkeit stellt der axilliäre Schnitt dar. Dieser erfolgt über die Achselhöhle, wodurch auf der Brust keine Narben zurückbleiben. Einerseits ist eine axilliäre Operation meistens unauffälliger, andererseits ist die Platzierung des Implantats meistens mit größeren Schwierigkeiten verbunden. Darüber hinaus ist es technisch nicht möglich, ein vorhandenes Kissen über die Achsel zu entfernen.
Die dritte Möglichkeit beruht auf dem Brustwarzenschnitt. Diese Methode wird normalerweise seltener angewendet als der Brustfalten- oder axilliäre Schnitt, weil mit einer solchen Operation größere Verletzungsrisiken verbunden sind. Das Verfahren beruht darauf, dass der Schnitt den gesamten Brustwarzenhof oder Brustwarzenrand betrifft. Im Endergebnis existieren in den meisten Fällen keine Narben. Dafür ist es über den Brustwarzenschnitt nicht möglich, sehr große Implantate einzusetzen. Stattdessen werden die Implantate durch dieses Verfahren in ihrer Größe eingeschränkt. Ausschlaggebend ist hier der Durchschnitt des Brustwarzenhofes. Während ein Brustwarzenschnitt eine größere Natürlichkeit verspricht, können Frauen gleichzeitig Empfindungen im Bereich der Brustwarzen verlieren. Darüber hinaus können Schäden der Milchdrüsengänge nicht ausgeschlossen werden. Sobald in diesem Areal eine Verletzung vorliegt, ist das Stillen unter Umständen nicht mehr möglich.
Neben Größe und Material des Implantats sowie dem genauen Verfahren ist auch die Lage des Implantats für das Endergebnis von Bedeutung. Diese wird in drei Subtypen differenziert. Entweder lässt sich das Implantat nach der Operation ober- oder unterhalb des Brustmuskels lokalisieren. Zum einen kann das Implantat zwischen Brustdrüse und Brustwandmuskel platziert werden, zum anderen lediglich unter dem Brustmuskel oder aber unter vier Muskeln.
Ein Implantat zwischen Brustdrüse und Brustmuskel wirkt oft als natürlich empfunden. Zudem kann hier ein größeres Kissen gewählt werden. Als Voraussetzung gilt genügend vorhandenes Gewebe, welches das Implantat zu allen Seiten hin bedeckt.
Wird das Implantat teilweise submuskulär eingesetzt, gilt die Verdeckung des Kissens als zu jeder Zeit gewährleistet. Sobald der Brustmuskel angespannt wird, kann sich das Implantat unter Umständen bewegen.
In der dritten Version wird das Implantat komplett submuskulär platziert. Diese Variante bietet sich vor allem bei Frauen an, die nur wenig eigenes Gewebe aufweisen. Unterhalb des Muskels eingesetzt, wird das Implantat anschließend von der Muskulatur umgeben. Gerade bei sportlichen Frauen resultieren aus dieser Tatsache auch Nachteile: die Anspannung der Brustmuskulatur kann zu einer Verformung des Implantats führen.
Die Vorteile einer Brustvergrößerung liegen insbesondere auf psychischen Komponenten. Frauen, die sich aufgrund kleiner Brüste nicht wohlfühlen, können neues Selbstbewusstsein erlangen. Dass gilt ebenfalls für Patientinnen, die während eines Unfalls oder durch eine Erkrankung eine Brust verloren haben. Ungleichmäßige Brüste lassen sich mithilfe eines chirurgischen Einsatzes ausbalancieren, damit sie dem gängigen Schönheitsideal entsprechen.
Abseits von einem gesteigerten Selbstwertgefühl sind Brustvergrößerungen ebenfalls mit Nachteilen und Risiken verbunden. Jede Operation verfügt das Potenzial, Nebenwirkungen auszulösen. So kann durch eine Brustvergrößerung beispielsweise eine Thrombose entstehen. Auch andere gesundheitliche Komplikationen lassen sich nicht ausschließen. Darüber hinaus hängt das Ergebnis eines solchen chirurgischen Einsatzes von den Fähigkeiten des operierenden Arztes ab. Vor der Operation kann eine Patientin sich keine exakte Vorstellung von dem späteren Resultat bilden. Wird das Ergebnis als nicht zufriedenstellend empfunden, lassen sich weitere Operationen realisieren. Diese sind jedoch ebenfalls mit Risiken verbunden, welche nicht nur direkt nach der Operation eintreten können, sondern ebenfalls erst einige Jahre später. So können sich Komplikationen wie ein verdrehtes Implantat oder Infektionen entwickeln. Sobald ein Implantat in der Brust platziert wurde, werden auf die Patientin weitere Operationen zukommen. Ohne Komplikationen müssen die Implantate ungefähr alle 15 bis 20 Jahre gewechselt werden.
Weitere Nachteile ergeben sich aus dem ästhetischen Ergebnis. Brustimplantate differenzieren sich aus optischen und erfühlbaren Aspekten von natürlichen Brüsten. Zum einen ist mit einer Brustvergrößerung ebenfalls eine Narbenbildung verbunden, die in unterschiedlichen Situationen zum Vorschein kommen kann. Zum anderen fühlen sich künstliche Brüste anders an und besitzen ein differenziertes Bewegungsspektrum. Nach eine Operation büßen Frauen häufig einen Teil ihrer Empfindungen in der Brustregion ein, weil im Rahmen des Implantation Nerven durchtrennt werden können. Unter Umständen sind Patientinnen nach einer Brustvergrößerung nicht mehr dazu in der Lage, zu stillen. Eine solche Situation erscheint, wenn die Milchdrüsengänge stark beschädigt wurden. Trotz guter Fähigkeiten des Chirurgen ergibt sich durch eine Operation keine Brust, die einwandfrei einer natürlichen nachempfunden wird. Ob diese technischen Einschränkungen einen Nachteil darstellen, müssen Patientinnen für sich selber entscheiden.
Letztendlich erliegt es im Ermessen der Frau, Vor- und Nachteile auszuwägen. Dennoch sollte eine Brustoperation angemessen durchdacht werden. Letztendlich handelt es sich um eine freiwillige, nicht lebensnotwendige Operation.
Der Preis für eine Brustvergrößerung hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So können je nach Klinik und Arzt differenzierte Gebühren entfallen. Ausschlaggebend für große preisliche Unterschiede sind vor allem die Honorierung des Chirurgen sowie die fachärztliche Spezialisierung. Generell setzt sich der Preis aus mehreren Elementen zusammen. Zu diesen gehören Maßnahmen der Vor- und Nachsorge, die Kosten der Implantate, der Betäubung sowie die Personalkosten.
In Deutschland schwanken die Preise für eine Brustvergrößerung bei einem erfahrenen Chirurgen zwischen 4.500 und 6.500 Euro. In Deutschland umfasst die Gesamtsumme eine Vielzahl von Leistungen. Einige finden bereits vor der Operation statt, wie das Beratungsgespräch. Zu diesem gehört ebenfalls die Voruntersuchung. Im Rahmen des Gespräches werden die Wünsche der Patientin sowie physische Begebenheiten berücksichtigt. Während der Operation selbst sind neben den Personalkosten und den Implantaten auch der Operations-Saal sowie die verwendete Technik zu zahlen. Darüber hinaus sind postoperative Maßnahmen in dem Preis enthalten. Zu diesen gehört zunächst der Klinikaufenthalt. Nach einer Brustoperation müssen Patientinnen mindestens eine Nacht unter ärztlicher Aufsicht stehen. Für Gesundheit und Ästhetik erhalten sie einen Spezial-BH, der sich durch seine Stützfunktion auszeichnet. Die Verheilung der Wunden und Herausbildung des Ergebnisses erfolgt unter medizinischer Kontrolle. Dementsprechend müssen Patientinnen Nachsorgetermine in Anspruch nehmen. In der Regel handelt es sich hierbei um 2 bis 5 Nachsorgeuntersuchungen, die finanziell durch die Gesamtsumme von ungefähr 5000 Euro gedeckt werden.
Weil es sich in Regel bei einer Brustvergrößerung um einen rein ästhetischen Einsatz handelt, werden die Kosten in keiner Weise von einer Krankenversicherung übernommen. Dies ist lediglich der Fall, wenn nachweisbare Gründe vorgelegt werden können, warum eine Brustoperation medizinisch notwendig ist. Ein solches Verfahren kann beispielsweise eröffnet werden, wenn nach einer Krebserkrankung die Amputation einer Brust erfolgen musste. Ansonsten ist damit zu rechnen, dass die gesamten Kosten selbstständig gedeckt werden müssen.
Es lassen sich zwar auch Operationen finden, die weit unter diesem Preisniveau liegen. Bei diesen handelt es sich jedoch meistens um Kliniken im Ausland, bei denen Qualität und Hygienestandards nicht beurteilt werden können.
Welche Kosten letztendlich anfallen, erfahren Interessenten im Beratungsgespräch. Neben dem Honorar des Arztes, welches sich von Klinik zu Klink stark differenzieren kann, hängt der Preis ebenfalls von Form und Größe der Implantate ab.
Das Ergebnis hängt erheblich von den Fähigkeiten des operierenden Chirurgen ab. Deshalb ist es wichtig, dass die Klinik sorgfältig ausgewählt wird. Eine Empfehlung kann auf unmittelbare Weise erfolgen, beispielsweise über die Erfahrung von Freunden, Bekannten oder der Familie. Direkte Empfehlungen sind Bewertungen im Internet vorzuziehen, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese gefälscht wurden. Zahlreiche positive Erfahrungen in unterschiedlichen Foren können jedoch über die Qualität des Arztes Aufschluss geben. Dennoch sollten die Informationen stets kritisch hinterfragt und mit Vorsicht behandelt werden. Der Qualitätstandard kann im Vorfeld bereits durch das verwendete Material beurteilt werden. Außerdem empfiehlt sich eine Recherche im Internet über die allgemeinen Zustände der Klinik und eventuelle Skandalfälle.
Wichtig ist ebenfalls der Hintergrund des behandelnden Arztes. Dieser kann beispielsweise im Beratungsgespräch erschlossen werden. Die Auskunft über die Zahl der bereits vollzogenen Operationen ist nützlich, um die Operationserfahrung einzuschätzen. Darüber hinaus können potenzielle Patientinnen um Fotos von Frauen bitten, die sich von dem Arzt behandeln lassen haben. Seriöse Ärzte sollten sich Zeit für ihre Patientinnen nehmen und sämtliche Fragen beantworten. Auf Grundlage der Untersuchung sollten die Implantate individuell bezüglich ihrer Größe und Form auf die eventuelle Patientin angepasst werden. Ein weiterer Hinweis ist zudem der Umgang mit den Kosten der Operation. Wenn diese nicht transparent aufgeschlüsselt und erklärt werden, entstehen Zweifel an der Seriosität des Arztes.